Am Samstag sind wir morgens um ca. 9 Uhr aufgestanden.Wir mussten erstmal aus dem Fenster gucken um zu sehen ob das Wetter auch mitspielt, um auf den Tafelberg zu klettern. In den vorigen zwei Tagen war es nämlich nicht so super. Doch es sah sehr gut aus und wir entschieden uns den Marsch anzutreten. Ein Teil von uns ist mit Charlottes Auto gefahren und der Rest mit dem Taxi.

Ich hatte das Glück und konnte im Auto mitfahren. Taxi fahren ist etwas stressiger, denn man muss umsteigen und ein ganzes Stück laufen. Bevor wir den Aufstieg wagen konnten mussten wir erstmal eine halbe Stunde auf den Teil der Gruppe warten, der mit dem  Taxi gefahren ist. Als wir dann vollzählig waren konnten wir den Marsch auf den 1050 Meter hohen Tafelberg antreten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Anfang kam mir noch ziemlich anstrengend vor denn es kam mir wie gefühlte 40 C° vor. Ich habe dann alle 5-10 Minuten eine kleine Pause einlegen müssen. Nach ca. der halben Strecke hat mir der Berg einem Schatten geschenkt und der Aufstieg wurde um einiges angenehmer. David und Lwazi waren von Anfang an die schnellsten. Irgendwann hat man sie gar nicht mehr gesehen. Doch plötzlich nach ca. einer halben Stunde saßen sie auf einem Stein und konnten nicht mehr. David hat dann alles ein bisschen langsamer angehen lassen und Lwazi ist mit Charlotte und Amina weiterhin hoch gesprintet. Die drei waren nach einer Stunde und zehn Minuten oben und waren damit auch die schnellsten von uns. Ich bin 5 Minuten später angekommen und die Anderen sind nach und nach eingetrudelt. Als man oben durchgeschwitzt ankam, konnte man sich ausruhen und den Ausblick geniessen.

Oben haben wir Kaffee getrunken und unsere Brote gegessen. Man hatte einen super Ausblick auf die Stadt und das Meer. Nach ca. zwei Stunden sind wir wieder nach unten gelaufen. Das war nicht mehr so anstrengend. David und Lwazi haben es in 25 Minuten geschafft. Und die Langsamsten haben eine Stunde und 30 Minuten benötigt. Wir waren alle schon ziemlich erledigt, doch trotzdem haben wir uns dazu entschieden noch in die Stadt zu fahren. Dort sind wir ein bisschen rumgetrödelt und haben eine Kleingkeit gegessen. Wir hatten aber auch irgentwann keinen Bock mehr zu laufen und sind nach Hause gefahren. Wir freuten uns schon alle auf die Dusche und aufs Bett. Der Tag war zwar keine Entspannung, doch hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht.

 

26-30.03.2012

Nach einem spannenden Umzug von Nomondes Hüttchen in unser Projekt, sind wir alle zufrieden das wir jetzt zusammen in einem Raum schlafen können. Wir lernen uns noch viel besser kennen und ein zu schätzen.

 

 

Die Woche begann, nach einem Gespräch am Vorabend, mit großer Motivation. Für die Woche haben wir uns ein Gerüst ausgeliehen, damit wir bis Freitag das Haus von außen verputzen können. So begannen wir fleißig mit der Verputzarbeit!

 

Am Montagabend hatten wir plötzlich kein Wasser mehr. Da waren wir alle erst einmal schlecht gelaunt, weil wir uns nach der Arbeit garnicht waschen konnten. Doch Charlotte, unsere Retterin, brachte uns mit ihrem Auto Wasser in Kanistern. So konnten wir uns ein bisschen waschen und die Zähne putzen. Am nächsten Morgen gab es schon wieder Wasser und ein paar gingen sofort duschen. Die anderen freuten sich auf die Dusche am Abend, doch komischer Weise war das Wasser kalt. So suchten alle nach dem Problem und ich fand es. Die Wasserzufuhr für den Geyser (Boiler) war abgestellt.

Der Mittwoch begann mit ebenfalls viel Motivation. Die Sonne schien und so war es schön warm auf dem Gerüst zum verputzen. Am späten Nachmittag gab es ein scheinbar kleines Problem was Chalotte und ich ” versuchten ” 😀 zu beheben. Anfangs sah es so aus als wäre das Problem gelöst, nur dass das Haus zwei ” Brüste” (Putzhubbel) bekommen hatte 🙂 Doch dann wollten die zwei ” Brüste ” nicht so wie wir es wollten und vielen beide nach einander ab. Danach arbeiteten die Jungs daran das der Putz irgendwie hält. Clara und David haben eine Lösung gefunden (Bis spät abends im Schein der Kopflampe).

Der darauf folgende Tag begann nicht so wie die anderen Tage, denn wir hatten alle schlecht geschlafen und wurden von Mücken zerstochen. Zum Mittag hin zog sich der Himmel zu und wir mussten zu sehen, dass wir den Putz loswerden. Dann begann es um 17 Uhr richtig zu schütten. Den weiteren Abend verbrachten wir sehr gemütlich im Haus.

 

Am nächsten Tag wurden wir vom plätschernden Regen auf dem Dach geweckt. Wir hatten keine Lust aufzustehen, doch als das Frühstück fertig war sprangen alle aus ihren Betten.

 

Weil es aufgehört hatte zu regnen mischten wir den Putz an. Joshua und ich gingen auf das Gerüst und Joshua stellte fest, dass der ganze Putz den er am Tag zuvor verputzt hatte vom Regen abgespühlt wurde. Nach etwa einer Stunde sahen wir graue Wolken, die schnell auf uns zukamen. Als wir grade die Stelle vom Joshua erneut verputzt hatten fing es an zu regnen. Wir entschieden uns dazu im Haus zu arbeiten und bauten die Wände im Obergeschoss  weiter, sowie Kindermöbel.

Das Verputzen ging nach dem Mittagessen weiter und Joshua stellte erneut fest, dass der Putz vom Regen runter gewaschen wurde 😀 Also alles noch einmal von vorne, wo Joshua nicht mehr so große Lust drauf hatte. Aber er hat es mit Bravour gemeistert und kann jetzt stolz auf sich sein. Der Nachmittag klang mit weiterem Verputzen der Fensterrahmen und Kindermöbel bauen aus. Am Ende der Arbeitswoche haben wir viel geschafft aber noch nicht das ganze Haus von außen, davon hat uns der Regen und unsere kaputten Hände,vom Verputzen abgehalten.Jetzt haben wir nur noch 10 Arbeitstage und es ist noch viel zu tun. Wir hoffen, dass wir bis Mittwoch mit dem Verputzen fertig sind und dann mit dem Streichen beginnen können. Nach einer so anstregenden Woche sind wir verdient ins Wochenende gestartet.

Sarah

Der heutige Morgen begann zunächst wie gewohnt mit Frühstück, gefolgt von einer kurzen Pause.

Anschließend mischten wir eine doppelte Portion des ersten Putzes für die Außenwände an und eine halbe Mischung des zweiten Putzes für das Treppenhaus und einen kleinen Teil für die Außenwand.

Während des Mischens machten sich Charlotte und Lionel auf den Weg zu einem Unternehmen, welches Gerüste vermietet.

Sie kamen ca. nach einer Stunde mit einem Gerüst zurück, welches wir bis Freitag nutzen können.

Dieses bauten wir zu Viert auf und fingen direkt an zu verputzen.

Zum Mittag gab es eine ordentliche Portion Kartoffelsalat.

 

Ganz plötzlich fing der Wasserdruck in allen sanitären Anlagen langsam an zu sinken.

Doch wir nahmen es zunächst gelassen.

Wir verputzten frohen Mutes wie gewohnt weiter und waren sehr schnell.

Als sich der Tag dem Abend zuwand und wir langsam den Tag Revue passieren ließen, hatten wir einen sehr zufriedenen Gesamteindruck und alle freuten sich auf eine richtig schöne, saubere, warme, erholsame, befreiende Dusche.

 

Doch dann der Schock!

Joshua schrie laut auf “Scheiße man, das Wasser läuft nicht” .

Alle nahmen es jedoch gelassen und dachten, es läge lediglich am Boiler.

Als 30 min später immer noch kein Tropfen Wasser kam, wurden wir zunehmend nervös.

Edriele und ich (Simon) konnten jedoch ohne Probleme das Abendessen (Pfannekuchen) vorbereiten.

 

Die Uhr schlug 21 Uhr und wir wollten nun endlich einen Duschvorgang tätigen.

Doch dann kam die Nachricht des Grauens!

Kein Wasser mehr da aber Joshua musste mal.

 

Wir erfuhren, dass ganze Townships manchmal Tage lang auf dem trockenen sitzen müssen.

Panik breitete sich aus, im ganzen Haus.

Die Gruppe war völlig entsetzt, dass es nicht einmal eine Vorwahnung gab, wie man es aus höher zivilisierten Städten Europas kennt.

Außerdem wussten wir nicht, wie wir den nächsten und die daurauffolgenden Tage ohne Wasser auskommen sollen bzw. überleben sollen, da wir es für die Arbeit sowie für uns benötigen.

Um 22 Uhr kam die Retterin in der Not, Charlotte.

Sie brachte uns einen kleinen Kanister voll mit Wasser, welches für unser Gesicht und Zähneputzen gedacht war und zwei größere Kanister, in welchen sich vorher Benzin befand und daher nur für den Körper gedacht waren.

So endete der überaus abenteuerliche Tag für jeden von uns mit einer kleinen Katzenwäsche.

 

Philip, Simon

Jetzt sind schon drei Wochen rum und ich kann mit Überzeugung sagen, dass wir ziemlich viel geschafft haben. Wir haben den Boden des Obergeschosses vollständig verlegt, ein komplettes Badezimmer im Untergeschoss, mit zwei funktionstüchtigen Toiletten und einer warmen Dusche, welche der Himmel auf Erden nach drei Wochen ohne Dusche darstellt. Dazu kommt eine Treppe, die beide Etagen miteinander verbindet. Wir haben es auch geschafft allen Wänden unseren persönlichen Charakter zu verleien, in dem sich keiner der Anderen ähnelt. Dies haben wir die nächste Woche vor weiter zu führen. Das Dach ist gedemmt und die Decke fertig. Wir haben überall Licht, sogar im Badezimmer.

Zu uns, der Gruppe kann ich sagen, dass wir zusammen funktionieren! Obwohl wir uns vorher nicht wirklich kannten, habe ich das Gefühl, jeden Einzelnen vom Typ her einschätzen zu können. Wir haben auch schon ein Tief hinter uns, dass sich über wenige Tage als Schleier über uns legte. Doch einmal richtig darüber gesprochen, wurden alle Unstimmigkeiten beseitigt und der Schleier mit dem angenehmen Wind Afrikas hinfort geweht. Das Wetter ist toll hier und es hat bloß zweimal geregnet.

Es ist Sonntag, der 25 März und wir haben das erste Mal in unserem Projekt geschlafen. Am Tag zuvor haben wir noch gearbeitet um unser zukünftiges Zuhause so weit vorzubereiten, dass es sich darin wohnen lässt und am Abend waren wir dann so weit, unsere sieben Sachen aus Nomondes Heim zu packen und ins Projekt zu bringen. Leichter gesagt als getan, da Charlottes Auto nicht so ganz wollte wie wir. Somit gingen wir samt Koffer und anderen Sachen einfach mal so auf der Straße in Richtung Zuhause. Geplant war es vor der Dunkelheit angekommen zu sein, doch ich persönlich bin froh, diesen Umzug im Dunkeln gemacht zu haben, da ich in diesem Moment durch den wunderschönen Himmel und den Lichtern in der Ferne so überweltigt war, dass ich mich so richtig wohl gefühlt habe und den gestrigen Tag als einen Höhepunkt der letzten drei Wochen ansehe. Es gibt so manche Momente und Situationen, bei denen ich merke, dass ich in Afrika bin. Für mich hat es sich schon normalisiert hier zu sein, doch das Bewusstsein dafür, so weit weg zu sein, verliere ich ab und zu, durch den geregelten und sich ähnelnden Tagesablauf. Mir sind daher auch die Wochenenden, an denen wir mehr von dem Land sehen sehr wichtig.

Ich möchte noch sagen, dass es mir gut geht und ich sehr froh bin hier zu sein!

Kennt ihr das Gefühl drei Wochen lang keine Dusche zu haben? Zum Waschen einen Raum von einem Quadratmeter zu haben, welchen ihr euch mit neun Personen teilt? Einem Raum in dem sich ein Waschbecken, eine kleine Plastickwanne und eine Tolette aneinenderdrängeln? Ach ja, es gibt kein Licht. Dann nach einem Samstag voller Arbeit das 1. Mal in der, wohlbemerkt, selbstgebauten Dusche duschen?!

Wenn ihr das kennt, dann schätzt euch glücklich. Es ist herrlich, ein Elysium der Sauberkeit und Reinheit :D!

Seit ich hier in Südafrika bin und auch schon davor in Deutschland, habe ich mir immer vorgestellt, dass es Momente gibt, nennen wir sie aufgrund meines derzeitigen Aufenthaltsortes, Südafrikamomente:-) , in denen ich richtig intensiv spüre, wie weit ich eigentlich von meinem normalem Leben entfernt bin. Wie weit  generell die Entfernung zwischen hier  und Deutschland ist, in was für einem Abenteuer ich mich befinde und das mit ganz neuen Menschen um mich herum, die ich genau in solchen Momenten als eine richtige Gruppe , eine Gemeinschaft erlebe.

Momente der Freundschaft, Momente der Liebe (für alle die mich nicht kennen, das war jetzt etwas Ironie zugunsten des Humors). Wir wollen das Ganze ja nicht zu sentimental bzw. seelenlastig gestalten.

Worauf ich hinaus will ist, dass es gestern erstmalig so einen Moment gab. Sogar zwei!

Und zwar, um in den Kindergarten einzuziehen mussten wir nach vollendeter Arbeit, ca. um 18 Uhr zu Nomondes Haus laufen, um all unseres Gepäck zu holen.Geplant war eigentlich das Ganze mit Charlottes Auto zu transportieren, jenes hatte aber beschlossen nicht zu funktionierern. Als es dann so gut wie dunkel war (geplant war: “wir müssen vor der Dunkelheit zurück sein!”) machten wir uns auf den Weg gen Kindergarten. Um uns das Ganze so “leicht” wie möglich zu machen, zogen wir unsere Koffer statt entlang unseres üblichen Weges (durch den Sand) an der Straße entlang und nahmen dabei die Gefahr entführt oder von den entgegenkommenden Autos erfasst zu werden, in Kauf ;). Ganz so dramatisch war es nicht, aber auch nicht ohne.

Zehn weiße, bepackt mit dicken Koffern, scheinbar herrenlos zwischen Townships…don’t try this at home!

Auf jeden Fall war das genauso ein, wie vorhin beschreibener, Moment. Wir alle, im Gänsemarsch, der Arm fällt wegen der 30 Kg Koffer beinahe ab, das Herz bleibt kurz stehen weil ein Auto immer langsamer fährt, vor uns hält und… weiterfährt.

Wunderbar!

Der zweite Moment war, wie vielleicht schon rauszulesen war, das Einweihen der Dusche, in Verbindung mit der Toiletten-Waschsitation zuvor:).

Die Freude dass man sich hier soweit frisch machen kann (egal ob bei Nomonde oder hier im Kindergarten), dass man sich recht sauber und frisch fühlt (ich hatte es mir viel schlimmer vorgestellt!) überwiegt bei mir selbst die Tatsache, dass ich trotz der vergeblichen Versuche mich einigermaßen zu richten,hier aussehe wie eine Mischung aus Ozzy Ozburn und Gevater Tod :D. in Deutschland brauche ich morgens etwas mehr als ne Stunde, hier ca. 10 Minuten. Ob ich das beibehalte…

 

Amina

In den letzten zwei Tagen haben sich die Arbeiten hauptsächlich um das Verputzen der Außenwänden und der Innenwände des oberen Stockwerckes gedreht.

Angefangen wird mit dem Mischen des Zements, nur mit Schaufeln und Schubkarren. Nach Fertigstellung wird dieser auf die zuvor mit Draht (Chicken Wire) versehenen, freien Stellen mit dem Verputzwerkzeug aufgetragen.

Genau das haben Amina und ich in gefühlten 30 Metern Höhe, TROTZ Höhenangst getan. 😉 Auf einer klapprigen Aluleiter trotzen wir jeglicher Witterung und stellten einen Teil der oberen, forderen Hausfront fertig.

Das hat Amina und mich immer mehr zusammengeschweißt und die Arbeit um ein Vielfaches erhleichtert.

Heute sind wir dabei die zweite Schicht aufzutragen und hoffen diese bis zum Abend fertigzustellen.

Liebe Grüße,

Amina & Leonie =)

Es war ein schöner Sonntag Morgen als wir um halb Acht aufgestanden sind.

Unser Ziel: Robben Island.

Um halb Neun ging es los zur Taxistation von Mfuleni. Um kurz vor Elf sind wir am Bahnhof von Cape Town angekommen. Wir liefen das restliche Stück bis zur Water Front.

Um elf Uhr legte das Schiff ab und wir fuhren los in Richtung Robben Island.

Auf der Insel angekommen gingen wir noch ein kleines Stück und stiegen dann in einen Bus ein. Die Rundfahrt über die ehemalige Gefängnisinsel ging los.

Im 19. Jh. wurden Leprakranke auf die damalige Krankenhausinsel gebracht. Aus Angst vor behinderten Kindern wurden Frauen und Männer getrennt gehalten. In der Zeit wurden 34 gesunde Kinder geboren.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Insel als Militärstützpunkt genutzt, allerdings schaffte das Militär es erst zwei Jahre nach Ende des Krieges die Waffen auf der Insel fertig zu stellen.

Ab ca. 1960 wurde Robben Island zur Gefängnisinsel für Straftäter und Anti-Appartheits-Aktivisten. Nelson Mandela saß 27 Jahre im Hochsicherheitstrakt in einer 2×2 Meter großen Zelle. Er durfte in 6-9 Monaten einen Besucher empfangen.

Die Rundfahrt endete mit einer Führung durch den Hochsicherheitstrakt bei dem ein ehemaliger Insasse über das Leben im Gefängnis erzählte.

David

Meine ersten Eindrücke der letzten Wochen:

Ich war am Anfang positiv überrascht von den Lebensumständen der Menschen hier, was jetzt nicht heißen soll, dass es Ihnen gut geht, sondern dass ich mich auf noch Schlimmeres eingestellt habe. Es kann auch daran liegen, dass ich bis jetzt nur einen kleinen Teil von Cape Town gesehen habe. Die meisten Menschen hier kommen mir trotz der Umstände glücklich vor. Man sieht fast jeden Tag Leute die am Singen oder Tanzen sind.

Kinder spielen hier den ganzen Tag mit allem was sie finden können und wenn es nur ein alter Reifen oder ein abgenutzter Stuhl ist.

Hier herrscht eine unglaubliche Armut und trotzdem kommen die Menschen mir höflicher vor. Man wird ständig begrüßt und nach seinem Befinden gefragt.

Ein unglaublich schönes Land wo die Menschen nichts besitzten und trotzdem gut gelaunt sind. Ich bin sehr beeindruckt von der Kreativität und Hilfsbereitschaft der Menschen hier.

In der Gruppe funktioniert alles soweit ganz gut, obwohl es natürlich auch anfängliche Schwierigkeiten gab. Aber bei welcher Gruppe, die sich kaum kennt und dann auf engstem Raum zusammen wohnen muss, gibt es keine Schwierigkeiten?

Ich denke wir haben einen ganz guten Start hingelegt und wenn jeder noch ein bisschen an sich arbeitet wird das alles super funktionieren.

David

Um halb sieben wurde ich von dem Geräusch einer Vuvusela geweckt. Ich blieb noch etwas liegen und lauschte den weiteren Geräuschen. Zwischem dem Regengetrommel auf dem Wellblechdach hörte ich spielende Kinder, die Afrikanische Musik vom Nachbarn und zwischendurch immer wieder das Geräusch einer Vuvusela.

Um halb zehn begannen wir gemühtlich zu frühstücken. Nach dem Frühstück spielten ein paar Phase 10, die anderen sonnten sich. Um 14 Uhr fuhren wir mit Nomonde und ihren Freunden an das andere Ende von Mfuleni. Dort wurde 100 Jahre ANC (African National Congress) gefeiert. Auf dem Hinweg saßen wir in einem dicken VW und hörten ganz laut Eminem. Als wir in den Saal kamen, wo die Veranstaltung war, fielen die Blicke aller Menschen auf uns Mlungus (Weiße). Die Blicke verfolgten uns bis zu unserem Sitzplatz. Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass Weiße zu solchen Veranstaltungen kommen und viele der Schwarzen haben live noch nie einen Weißen gesehen. Von unserem Platz aus verfolgten wir die laufenden Reden. Zwischen den verschiedenen Reden und Gebeten tanzten und sangen alle. Ein Mitglied des ANC begann seine Rede damit, dass uns Weißen die Rede von Xhosa auf Englisch übersetzt werden sollte. Nomonde gab sich Mühe und erklärte uns das Meiste. Zum Schluss wurde noch ein Gebet gesprochen. Der ganze Saal stand auf und es herrschte Stille. Dann wurde das Essen in einer bestimmten Reihenfolge verteilt. Nomonde organisierte, dass wir schnell unser Essen bekamen. So haben wir unser Essen bekommen, bevor die Schwarzen auf unserer Bank ihr Essen bekamen, was mir sehr unangenehm war. Doch dann endlich bekamen auch sie so langsam ihr Essen. Während des Essens und nach dem Essen wurde weiter gefeiert und getanzt. Es wurden für dieses Fest drei Kühe geschlachtet.

Mitglieder des ANC brachten uns wieder zurück zu Nomondes Hüttchen. Bei dem Hüttchen von Sisiwe (Freundin von Nomonde) probierten wir alle ein selbst gebrautes Bier (Unkomboti). Es war sehr bitter und schrecklich ekelig. Alle lachten über unsere Gesichter beim Probieren von dem Bier.

Der weitere Abend klang so langsam mit Schachspielen und anderen Spielen aus.

Sarah

Mein erster Eindruck von diesem für mich fremden Land war sehr atemberaubend.

Als wir vom Flughafen zu unserem winzigen 11 Personen Zimmer gefahren wurden, sah man von der Autobahn viele Wellblechhütten und Kinder, die wenige Meter von der Autobahn entfernt Fußball spielten. So etwas ist in Deutschland kaum vorstellbar. Trotz allem entsprach dieses Bild schon etwas meinen Vorstellungen die ich mir von Deutschland aus gemacht hatte. Ich habe es mir sigar etwas heftiger vorgestellt.

Aber wir sind ja auch noch nicht in die Slums gegangen in welchen extremste Armut herrscht.

Aus der Ferne sah es dort so aus als wirden sich die Blechhäuser dort stapeln.

Nach weiterem Entdecken der Gegend merkt man schon, dass die Menschen kaum Geld zum leben haben. Trotzdem kommen sie mir ziemlich glücklich vor.

Wenn wir nach einem harten Tag Arbeit zu unserer Unterkunft kommen werden wir als erstes von all unseren Nachbarskindern umarmt. Sie erwarten uns immer mit viel Freude. Wenn wir vor unserem Haus sitzen werden wir von jedem begrüßt.

Das Arbeiten hat eigentlich ziemlich gut begonnen. In der ersten Woche haben wir sehr viel geschafft.

Allerdings hat das mit dem Spülen nicht ganz so gut geklappt, weswegen wir einen Spülplan erstellen mussten. Da das Glück immer auf meiner Seite ist, war ich mit Klo putzen dran. Dies habe ich vorher noch fast nie getan und deshalb wurde es ein wundervolles Erlebnis. Jetzt würde ich nichts anderes lieber machen.

 

In der zweiten Woche kamen wir mit dem Arbeiten gut vorran, doch es gab eine nicht ganz so gute Arbeitsstimmung. Am Mittwoch haben wir also eine Sitzung einberunfen bei welcher alles ziemlich gut geklärt wurde.

Uns wurde ausserdem klar, dass wir für das Projekt arbeiten, damit der Kindergarten am 1. Mai losgehen kann.

Daraufhin waren die nächsten zweit Tage sehr gut. Wir haben morgens erstmal eine ausführliche Besprechung gemacht und Arbeitsschritte geplant. Danach lief der Tag fließend durch.

 

Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen und freue mich auf unseren Einzug ins Projekt (endlich duschen!!!).

 

Joshua